Nach 1949 entstanden in Bubenreuth mehrere große Gitarrenfabriken. Die sogenannten „großen Drei“ waren Framus, Höfner und Klira. Framus avancierte zu Westeuropas größter Gitarrenfabrik. Ein Zweigwerk wurde 1967 in Pretzfeld/Fränkische Schweiz eröffnet. Mithilfe des Fließbands sollte die Produktion optimiert werden. Allein Framus produzierte Ende der 1960er Jahre laut damaligen Angaben der Geschäftsleitung 150.000 Saiteninstrumente im Jahr.
Der bekannte Gitarrenbauer Arnold Hoyer hatte bereits in einer Nacht- und Nebelaktion mithilfe von G.I.s im Juni 1945 Schönbach gen Westen verlassen können. Die Amerikaner halfen ihm, der die begehrten Archtop-Gitarren baute, Werkstatt und Tonholzlager in zwei Trucks nach Tennenlohe bei Erlangen zu überführen. Im Tanzsaal des Gasthauses Rotes Ross konnte die Produktion von Hoyer-Gitarren wieder anlaufen. Damit bot sich der mittelfränkische Ort Tennenlohe frühzeitig als Zentrum für eine Ansiedlung der Schönbacher an. Tennenlohe avancierte zum ersten Kristallisationspunkt. Einige Betriebe fanden hier dauerhaft eine neue Heimat. Neben Hoyer Gitarren u.a. die Saitenspinnerei Regina (Familie Fritsch-Bammes), die Fa. Müller & Sohn Metallbestandteile für Musikinstrumente oder der Mandolinenbauer Franz Dotzauer (Dofra).
Gitarrenbaumeister Gerold Karl Hannabach (1928-2015), der bei Hoyer in den unmittelbaren Nachkriegsjahren eine Lehre absolvierte, erzählte oft von diesen ersten Anfängen in Franken und besuchte gerne Tennenlohe. Hier im Bild ist er vor dem Roten Ross zu sehen. Der Tennenlohe-Plan wurde später fallengelassen und erst nach einer langen Durststrecke konnte ab Oktober 1949 in Bubenreuth der Grundstein für eine Siedlung der Schönbacher Geigenbauer gelegt werden.
Aktuell ist die Ausstellung im Untergeschoss des Bubenreuther Rathauses regelmäßig jeden Sonntag zwischen 14:00 und 17:00 geöffnet. (Außer der Sonntag ist ein Feiertag) Bitte tragen Sie eine FFP2 Maske.
Führungen sind auf Anfrage an anderen Tagen möglich. Bitte unter info@bubenreutheum.de mit Ihren Kontaktdaten anfragen.
Konzert mit Heiter & Schatz am Samstag, 6.11.2021 im Gasthaus zur Post – Royal King, Bubenreuth Einlass 19:00, Beginn 19:30 Eintritt frei, um Spenden wird gebeten
Expertentag und Museum geöffnet. Instrumentenbauer begutachten Ihre Saiteninstrumente am Sonntag, 7.11.2021 im Rathaus, Birkenallee 51, Bubenreuth von 14:00 bis 17:00
die Ausstellung im Untergeschoss des Bubenreuther Rathauses ist wieder jeden Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet sein (Nicht an Feiertagen). Zugang haben nur Geimpfte und Genesene oder Personen die einen aktuellen PCR Test vorlegen können ( 3G Plus). Kinder unter 6 Jahren und Schüler und Schülerinnen gelten als getestet.
Für gesonderte Führungen an anderen Tagen kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail an info@bubenreutheum.de.
Auch wir möchten unseren Beitrag leisten um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Daher haben wir im Moment keine geregelten Öffnungszeiten. Bei Fragen schreiben Sie uns bitte eine Email an info@bubenreutheum.de
John Lennon, Elvis, Charles Mingus, Yehudi Menuhin
und die Stones – alle spielten auf
Bubenreuther
Instrumenten.
Musikinstrumente „Made in
Franconia“
sind noch heute
angesagt – weltweit. Die 4650-Einwohner-Gemeinde Bubenreuth ist der Mittelpunkt
eines einzigartigen Produktionsclusters: Hidden Champions,
Einmann-Meisterwerkstätten, Spezialbetriebe von
Kairlindach
bis Neunkirchen am
Brand, von Forchheim bis
Tennenlohe
geben den Ton an –
und nicht zu vergessen: Die weltweit größte Saiteninstrumentenbauer-Innung hat
hier ihren Sitz.
Alles begann 1949 mit der Gemeinderatsentscheidung,
die „Schönbacher Geigenbauer“ in
Bubenreuth
aufzunehmen. So
entstand ab 1949 eine Planstadt für einen ganzen Berufszweig: Die
„Geigenbauer-Siedlung“. Zählte die Gemeinde 1949 noch knapp 700 Einwohner, waren
es zehn Jahre später bereits an die 3.000. Durch den Zuzug der
Musikinstrumentenbauer aus dem Egerland stieg der ländlich geprägte fränkische
Ort zu einem neuen Zentrum des europäischen Saiteninstrumentenbaus auf. Know-how
wanderte nach Franken.
Das Buch erzählt auf knapp 300 Seiten und mithilfe
von fast 500 Bildern und Illustrationen zunächst die Geschichte der „Schönbacher
Geigenbauer“ vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Im zweiten Kapitel werden
die Leser ins Bubenreuther
Museum (ehemaliges
Geigenbau-Museum) entführt und Einblicke in die Ausstellung und die Vision des
Museumsvereins Bubenreutheum gewährt; der dritte Teil der Publikation
dokumentiert das heutige Musikinstrumentenbau-Cluster in und um Bubenreuth. Die
vielen Meister und Betriebe werden einzeln porträtiert.
Der Autor Christian Hoyer ist promovierter
Historiker und arbeitet im Archiv und Museum der Stadt Herzogenaurach. In seiner
Freizeit forscht er seit zwanzig Jahren zur Geschichte des Musikinstrumentenbaus
und steht als Vorsitzender dem Museumsverein Bubenreutheum vor. Zwei
tschechische Autoren, Anita Černíková, die ehemalige Bürgermeisterin von
Schönbach (Luby), und Jiří Pátek, der Direktor der Geigenbauschule in Eger
(Cheb), lieferten Gastbeiträge für den Band, der bereits letztes Jahr zum 70.
Jubiläum der Geigenbauersiedlung erscheinen
sollte.
Das Buch „Musikinstrumentenbau in
Bubenreuth
und Umgebung. Von
1945 bis heute“ ist ab sofort im
Bubenreuther
Rathaus und beim
Verein Bubenreutheum
e. V. für 60€
erhältlich. Auf Grund der derzeitigen Situation ist auch ein Versand per Post
möglich (zuzüglich Versandkosten). Bei Fragen und Bestellungen wenden Sie sich
bitte direkt an den Verein
Bubenreutheum
e. V. unter
c.hoyer@bubenreutheum.de
oder an
info@bubenreuth.de.
Die geplante Buchvorstellung im Bubenreuther
Rathaus kann wegen des Corona-Virus zunächst leider nicht stattfinden. Wir
bitten dies zu entschuldigen.
Das erste Exemplar des Buches konnte Autor Christian Hoyer (rechts) Anfang März Bubenreuths Bürgermeister Norbert Stumpf überreichen. Bildnachweis: Gemeinde Bubenreuth
in Bubenreuth, Katholische Pfarrkirche Maria Heimsuchung
Moderation: Karlheinz Busch
Mit Mitgliedern des Bamberger Streichquartetts
Raúl Teo Arias – Andreas Lucke – Branko Kabadaic – Karlheinz Busch (Mitglieder der Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie) und Markus Mester, Trompete.
Programm: Georg Friedrich Händel: Suite D-Dur für Trompete und Streicher Overture – Allegro – Arie Bourrée – March (aus: „Wassermusik“)