13.000 Bogen oder 50 Jahre Neudörfer Bogenbau Bubenreuth
Neben der Prager Philharmonie, oder dem Guarneri-Quartett gehört auch David Garrett zum Kundenstamm von Rudi Neudörfer. 1936 in Schönbach geboren, erlernte Neudörfer an der
Fachschule für Musikinstrumentenbau in Schönbach bei Bohumil Pechar den Bogenbau. Weitere Kenntnisse auf diesem Gebiet erwarb er sich bei seinem Onkel Hans Schmirler (Schönbach).
Nach einem genehmigten Auslandsaufenthalt zur Olympiade in Innsbruck 1964 kehrte Neudörfer nicht mehr in die ČSSR zurück. Nach mehreren Stationen trat er 1966 in die Meisterwerkstätte von Lothar Seifert (Bubenreuth) ein. In demselben Jahr legte Neudörfer erfolgreich die Meisterprüfung ab. Von 1968 an arbeitete er bei Finkel in Brienz (Schweiz), ehe Neudörfer 1973 nach Bubenreuth zurückkehrte, die Werkstatt von Emil Werner übernahm und sich selbständig machte.
Er belieferte bald namhafte Musikinstrumentenbauer weltweit: Hans Weishaar in Los Angeles, Bernard Millant und Étienne Vatelot in Paris, Max Möller in Amsterdam, Alfred Vidoudez in Genf oder Charles Beare in London. Einige Jahre später beschränkte sich Neudörfer darauf, ausschließlich Musiker und Konzertmeister auf der ganzen Welt direkt zu bedienen. Rudolf Neudörfer ist u.a. Mitglied der Entente Internationale des Luthiers et Archetiers und der Violin Society of America. Zahlreiche Auszeichnungen erhielt er bei internationalen Bogenbau-Wettbewerben. Längst im verdienten Ruhestand arbeitet
Rudolf Neudörfer heute nur noch für ausgewählte Kunden. Es dürften weit über 13.000 Bogen sein, die er in den zurückliegenden fünf Jahrzehnten gebaut hat.